Digitaler Vertrieb

Die App «lezzgo» sprengt die Grenzen der Tarifverbünde

Die BLS hat im Jahr 2017 ihre Lösung zur automatischen Reiseerfassung «lezzgo» entscheidend weiterentwickelt. Heute können ÖV-Nutzer mit «lezzgo» schweizweit und über Grenzen der Tarifverbünde hinweg reisen.

Die automatische Reiseerfassung stellt die seit jeher gültige Prämisse auf den Kopf, dass man zuerst ein Billett kaufen muss, bevor man in den Zug oder den Bus einsteigt. ÖV-Nutzer lösen mit einem Klick auf dem Smartphone eine Fahrberechtigung, GPS-Daten des Smartphones zeichnen die Reise auf, bezahlt wird erst im Nachhinein für die effektiv gefahrenen Strecken. Fahrgäste müssen sich nicht mit Tarifzonen herumschlagen und können ihre Reise jederzeit spontan ändern. Die BLS-Lösung zur automatischen Reiseerfassung heisst «lezzgo». Zu Beginn konnte «lezzgo» nur Reisen innerhalb einzelner Tarifverbünde abrechnen, seit Januar 2018 nun Reisen im gesamten GA-Bereich und über Grenzen der Tarifverbünde hinweg. «Wir sind stolz über diesen Entwicklungsschritt. ‹lezzgo› ist inzwischen sehr ausgereift», sagt Daniel Hofer, Leiter Personenverkehr.

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Jede App mit einer Funktion zur automatischen Reiseerfassung muss ein durch die ÖV-Branche abgesegnetes Regelwerk einhalten. Dieses Regelwerk, das zum Beispiel die Preisberechnung, den Datenschutz oder die Kontrolle der Fahrberechtigungen festschreibt, hat die BLS gemeinsam mit der SBB und Postauto entwickelt und getestet.
BLS, SBB und Postauto entwickeln Regelwerk

Die App «lezzgo» ist zwar eine Eigenentwicklung der BLS, aber dennoch keine Einzellösung. Die dahinter liegenden Regeln für die einheitliche Preisberechnung, die Kontrolle der Fahrberechtigungen oder den Datenschutz hat die BLS gemeinsam mit der SBB und Postauto entwickelt und mit einer begrenzten Nutzergruppe getestet (siehe Grafik). Mitterweile hat die ÖV-Branche diese Regeln für verbindlich erklärt – und damit dem schweizweiten Einsatz der Technologie grünes Licht erteilt. Zudem bietet die BLS anderen Verkehrsunternehmen an, «lezzgo» in deren eigene Vertriebs-Apps zu integrieren, was der Zürcher Verkehrsverbund ZVV im Jahr 2018 tun wird.

BLS hält sich an den Datenschutz

In der App werden Personen- und Zahlungsdaten sowie Standortdaten für die Routenbestimmung gespeichert. «Wir bewegen uns in einem Spannungsfeld zwischen Datenschutz und persönlichem Komfort», betont Daniel Hofer. «Selbstverständlich halten wir die Schweizerischen Datenschutzbestimmungen ein.» Ausserdem wird die automatische Reiseerfassung nicht andere Vertriebskanäle ersetzen. ÖV-Nutzer können ihre Billette also auch in Zukunft anonym am Schalter oder am Billettautomaten lösen.

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Integration von «lezzgo» in die App BLS Mobil

Seit März 2018 ist «lezzgo» in die App BLS Mobil integriert. BLS Mobil ist seit April 2017 erhältlich – über die App können Nutzer den Fahrplan abfragen und für die gewählten Routen direkt ein Billett lösen. Nach der Integration von «lezzgo» in BLS Mobil bietet die BLS nun die erste App, über welche der Fahrplan abgefragt werden kann und sowohl der normale Billettkauf und die automatische Reiseerfassung für die ganze Schweiz möglich sind. Über den Echtzeit-Fahrplan in Form eines Chats bleiben die Nutzer informiert, wenn ein Zug verspätet ist oder wenn sich das Abfahrtsgleis ändert. Einmal getätigte Fahrplanabfragen werden gespeichert und können mit einem Klick wieder aufgerufen werden.

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