Neue Arbeitgeberpositionierung

Ein Erfolg, der verpflichtet

Die BLS positioniert sich auf dem Arbeitsmarkt mit zahlreichen Vorteilen für heutige und ­künftige Mitarbeitende. Franziska Jermann, Leiterin Personal, zieht ein Jahr nach der ­Neupositionierung eine erste Bilanz.

Franziska Jermann, welches Versprechen aus der Arbeitgeberpositionierung der BLS liegt Ihnen besonders am Herzen?

Da wähle ich spontan «ein starkes Team». Unser Unternehmen hat eine gute Grösse, die kurze Wege ermöglicht. Wir pflegen einen unkomplizierten, ja familiären Umgang, sind darum alle per Du.

Ein anderes Versprechen lautet «Zeit für mich». Wie ist es dazu gekommen?

Entsprechende Wünsche wie flexible Arbeitszeiten, mehr Freizeit am Stück sowie familienfreundliche Rahmenbedingungen wurden in der Mitarbeiterbefragung 2016 deutlich formuliert. Die flexiblen Anstellungsbedingungen sind unsere Antwort darauf. Sie entsprechen eindeutig auch den Bedürfnissen, die wir auf dem Arbeitsmarkt identifiziert haben.

Das verspricht die BLS

  • Attraktive Arbeit: abwechslungs­reiche Aufgaben, sinnstiftende Tätigkeit, greifbare Ergebnisse
  • Zeit für mich: individuelle Arbeitszeiten, familienfreundliche Rahmenbedingungen, nahe Arbeitsorte
  • Ein Stück Heimat: regional verankertes Unternehmen, Dienstleistungen für die Mitmenschen, bodenständige Kultur
  • Ein starkes Team: kurze Wege, ­familiärer Umgang, wertschätzende Zusammenarbeit

Welche der Massnahmen hat besonders Anklang gefunden?

Ich nenne zwei: Erstens die Möglichkeit der Pensumreduktion, davon haben letztes Jahr 120 Mitarbeitende Gebrauch gemacht. Wenn ich das mit den beiden Vorjahren vergleiche, hat sich die Zahl mehr als verdoppelt, woraus ich schliesse, dass der neu eingeführte Anspruch Wirkung erzielt. Rund zwei Drittel sind übrigens Männer, und knapp zehn Prozent der Anträge haben Führungskräfte eingereicht, was meine Überzeugung unterstreicht, dass es auch in einer Führungsposition möglich ist, Teilzeit zu arbeiten. Am meisten freut mich, dass das Teilzeitangebot über alle Funktionsstufen hinweg genutzt wird. Zweitens verlängern rund 200 Mitarbeitende im Jahr 2018 ihre Ferien, indem sie eine oder zwei Ferienwochen gekauft haben. Auch das ist eine gute Resonanz.

Gibt es Zahlen zum Angebot, nach der Geburt eines Kindes den Urlaub zu verlängern?

Die 63 frischgebackenen Väter haben bis auf wenige Ausnahmen keine unbezahlten Ferien bezogen, sich über den zweiwöchigen Urlaub aber sicher gefreut. Hingegen verlängert gut die Hälfte der Mütter ihre Auszeit mit einem unbezahlten Urlaub. Das zeigt, dass die BLS eine verlässliche ­Arbeitgeberin ist. Bei uns muss keine Frau Angst um ihren Arbeitsplatz haben, sondern kann sich nach der Geburt voll und ganz auf ihre Familie konzentrieren und dann, wenn es für sie stimmt, ihre Arbeit wieder aufnehmen.

BLS_Arbeitgeberpositionierung_1480x1160
Zusammen mit ihrem Team arbeitet Franziska Jermann, Leiterin Personal, an der neuen Arbeitgeberpositionierung der BLS.

Haben die Massnahmen zu organisa­torisch anspruchsvollen Situationen geführt?

Mehr Flexibilität ist im Betrieb schwieriger umzusetzen als im Büroumfeld. Hier schauen wir genau hin und unterstützen die Vorgesetzten. Herausforderungen stellen sich vor allem in Bereichen, wo Mitarbeitende die neuen Angebote gut nutzen und bereits ein Personalengpass herrscht oder sich hohe Zeitsaldi angehäuft haben. Wir spüren grosses Engagement von den Führungskräften und finden deshalb in jedem Fall eine gute Lösung.

Gute Lösungen versprechen Sie auch Mitarbeitenden, die sich vorzeitig pensionieren lassen wollen.

Tatsächlich haben wir solche Angebote entwickelt. Übrigens auch für jene, die nach dem ordentlichen Rentenalter weiter einer Beschäftigung bei der BLS nachgehen möchten. Von diesen Angeboten profitieren beide Seiten: Die Mitarbeitenden können den Austritt aus dem Arbeitsleben perfekt auf ihre Lebenssitua­tion und die Gesundheit abstimmen, und die BLS hat bei der Nachfolgeplanung von Schlüsselpositionen mehr Möglichkeiten und kann den Wissenstransfer ­sicherstellen.

BLS_Arbeitgeberpositionierung_2_1480x1160

Die neuen Anstellungsbedingungen ­erhöhen die Attraktivität der BLS als Arbeitgeberin. Was braucht es sonst noch?

Wir müssen uns noch besser bei potenziellen Mitarbeitenden ins Gespräch bringen. Also beispielsweise bei jungen Leuten, die wir brauchen, um die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern. Wir müssen es schaffen, dass dieser qualifizierte Nachwuchs die BLS auf dem Radar hat.

Wie machen Sie das?

Zum einen bewerben wir unsere Stellenangebote vermehrt auch im Internet ausserhalb klassischer Stellenmärkte, in den sozialen Medien und mithilfe von Suchmaschinenmarketing. Zudem haben wir auf unserer Karrierewebsite einen «Vorteils-Finder» aufgeschaltet: Interessierte Personen sagen uns, was ihnen bei einem Arbeitgeber besonders wichtig ist, und erfahren in zwei spielerischen Minuten, was wir speziell für sie zu bieten haben. Wer mehr wissen will, kann anschliessend mit einem «Ambassador», einem als Botschafter eingesetzten Mitarbeiter, Kontakt aufnehmen.

Man darf auch erwähnen, dass die BLS den HR Excellence Award für die beste Karrierewebsite gewonnen hat.

Dieser Erfolg hat uns in der HR-Szene viel Anerkennung gebracht. Ich verstehe ihn aber vor allem als Verpflichtung und Ansporn, unsere Versprechen zu halten. Wir geben jeden Tag unser Bestes, damit sich aktuelle und künftige Mitabeitende bei der BLS wohl und fit für ihre Aufgaben fühlen.

Die flexiblen Anstellungsbedingungen der BLS

  • Mitarbeitende aller Hierarchiestufen haben Anspruch auf eine Teilzeit­anstellung.
  • Dank flexibler Gleitzeitweisung können Mitarbeitende unter anderem ein Langzeitkonto einrichten und
    profitieren von einem grösseren Gleitzeitfenster.
  • Väter profitieren von einem zwei­wöchigen Vaterschaftsurlaub.
  • Der Mutterschaftsurlaub dauert 18 Wochen, vier Wochen länger als der gesetzliche Anspruch. Die Mitar-beiterinnen können eine Auszeit von sechs Monaten in Form von Ferien oder unbezahltem Urlaub anhängen.
  • Ab 2018 besteht für alle Anspruch auf den Kauf von fünf oder zehn zusätz­lichen Ferientagen.

Nächster Artikel

Digitaler Vertrieb

Die App «lezzgo» sprengt die Grenzen der Tarifverbünde

Die BLS hat im Jahr 2017 ihre Lösung zur automatischen Reiseerfassung «lezzgo» entscheidend weiterentwickelt. Heute können ÖV-Nutzer mit «lezzgo» schweizweit und über Grenzen der Tarifverbünde hinweg reisen.

Die automatische Reiseerfassung stellt die seit jeher gültige Prämisse auf den Kopf, dass man zuerst ein Billett kaufen muss, bevor man in den Zug oder den Bus einsteigt. ÖV-Nutzer lösen mit einem Klick auf dem Smartphone eine Fahrberechtigung, GPS-Daten des Smartphones zeichnen die Reise auf, bezahlt wird erst im Nachhinein für die effektiv gefahrenen Strecken. Fahrgäste müssen sich nicht mit Tarifzonen herumschlagen und können ihre Reise jederzeit spontan ändern. Die BLS-Lösung zur automatischen Reiseerfassung heisst «lezzgo». Zu Beginn konnte «lezzgo» nur Reisen innerhalb einzelner Tarifverbünde abrechnen, seit Januar 2018 nun Reisen im gesamten GA-Bereich und über Grenzen der Tarifverbünde hinweg. «Wir sind stolz über diesen Entwicklungsschritt. ‹lezzgo› ist inzwischen sehr ausgereift», sagt Daniel Hofer, Leiter Personenverkehr.