SNCF Logistics

In Frankreich den idealen Partner gefunden

SNCF Logistics aus Frankreich beteiligt sich zu 45 Prozent an BLS Cargo. Mit der Partnerschaft wird das Aktionariat noch konsequenter auf den europäischen Markt ausgerichtet. Die beiden ­Güterbahnen ergänzen sich bestens.

Im Februar 2017 endet die Suche: Die BLS findet einen neuen Partner für ihre ­Güterverkehrstochter BLS Cargo. SNCF Logistics, der Eisenbahn-Logistiker aus Frankreich, übernimmt ein 45-Prozent-Aktienpaket. Wenige Monate später geben die Wettbewerbsbehörden aus der Schweiz und Deutschland grünes Licht für den Schulterschluss.

Gut zwei Jahre zuvor, beim Ausscheiden von DB Schenker Rail aus dem Aktionariat von BLS Cargo, hatte sich die BLS zum Ziel gesetzt, wieder einen starken internationalen Partner für das Tochterunternehmen zu finden.

Mit der neuen Partnerschaft reduziert die BLS das Beteiligungsrisiko. Zudem schafft die Zusammenarbeit eine Win-win-Situation, weil sich die beiden Unternehmen im europäischen Güterverkehr bestens ergänzen und ihre Position gegenseitig stärken.

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SNCF stärkt BLS Cargo

BLS Cargo erhält durch den neuen Teil­haber Zugang zum grossen Partnernetzwerk der SNCF-Gruppe in Europa. Diese ist mit ihren Captrain-Tochtergesellschaften besonders stark in Italien und Deutschland positioniert. Captrain Deutschland und Captrain Italia gehören nach den jeweiligen Staatsbahnen zu den stärksten Akteuren in Deutschland und Italien. «Die SNCF-Gruppe ist der ideale Partner für uns», sagt Dirk Stahl, CEO von BLS Cargo. «Wir entwickeln uns gemeinsam weiter und können schnell auf sich verändernde Markt- und Wettbewerbsverhältnisse reagieren.»

BLS Cargo bringt SNCF auf die Nord-Süd-Achse

SNCF Logistics wiederum profitiert von BLS Cargo, weil das Unternehmen eine strategische Lücke schliesst. Denn in der Schweiz und im kombinierten Verkehr auf der Nord-Süd-Achse ist SNCF Logistics bisher nicht stark tätig. Genau da aber liegen die Stärken von BLS Cargo: Das Unternehmen ist auf der Strecke zwischen Rotterdam/Antwerpen und Genua im kombinierten Verkehr seit Jahren erfolgreich und erwirtschaftet positive Ergebnisse, was nur wenigen europäischen Güterbahnen gelingt. «Wir haben uns in den vergangenen Jahren auf dem Kernmarkt zwischen Nordsee und Mittelmeer eine gute Marktposition erarbeitet und eine gute Reputation aufgebaut», betont Dirk Stahl.

Sylvie Charles, Generaldirektorin des Geschäftsbereichs Eisenbahngüter- und intermodaler Verkehr bei SNCF Logistics, fügt an: «Wir glauben an das grosse Potenzial des Nord-Süd-Korridors.» Die enge Zusammenarbeit mit der «äusserst attraktiven und gut aufgestellten» BLS-Tochter werde es erlauben, optimierte grenzüberschreitende Angebote auf dem Nord-Süd-Korridor zu erstellen.

 

GRI G4-13

Aktionariat von BLS Cargo per 31.12.2017

2017

Ambrogio-Gruppe, Italien

3%

BLS, Schweiz

52%

SNCF Logistics, Frankreich

45%

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Mit Fahrempfehlungen Energie sparen

Jede Lokführerin und jeder Lokführer hat einen ­eigenen Fahrstil. Das wirkt sich auch auf den Energieverbrauch aus. Ist es möglich, mithilfe von Zusatzinformationen im Führerstand energieeffizienter zu fahren, ohne dabei Sicherheit und Pünktlichkeit zu beeinträchtigen? Diese Frage stand im Fokus des Pilotprojekts «Energiesparendes Fahren», das die BLS 2017 in Zusammenarbeit mit der SBB und unterstützt durch das Bundesamt für Verkehr lancierte. Dabei wurden Testfahrten in beiden Richtungen auf der Strecke Burgdorf–Bern–Belp–Thun (S44) durchgeführt.

Einsparungen von 10 bis 15 Prozent

Getestet wurden drei verschie­dene Fahrempfehlungssysteme, und zwar mit positivem Ergebnis: «Für viele Lokführer war überraschend, wie stark sie die Maximalgeschwindigkeiten reduzieren konnten, ohne am Endbahnhof verspätet zu sein», sagt Projektleiter Thomas Studer. Setzt das Lokpersonal die Fahrempfehlungen konsequent um, seien Einsparungen von 10 bis 15 Prozent des Energieverbrauchs möglich.

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